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Dobozi Wenckheim Schloss
Das ehemalige Wenckheim Schloss dient heute als Grundschule von Doboz. Das Schloss, das 1944 über 52 Zimmer verfügte, erhielt seine heutige Form in drei Bauphasen. Zunächst wurde das zur Hauptstraße gelegene Jagdschloss fertiggestellt (heute befindet sich hier ein Geschäft). Nach den Plänen des Gutsarchitekten Antal Czigler aus Gyula ließ Rudolf Wenckheim das eingeschossige Gebäude des Jagdschlosses errichten, das als Ort für Erholung und Gastfreundschaft nach der Jagd diente. 1850 wurde der obere Teil des Schlosses sowie dessen Erweiterung parallel zur Hauptstraße fertiggestellt, die heute einen Teil der Grundschule von Doboz bildet. Das Gebäude erhielt damals die „U“-Form. Etwa zur gleichen Zeit, 1852, wurden nach den Plänen von Miklós Ybl der romantische Rennstall und die Wagenremise sowie das triumphbogenartige Getreidesilo errichtet. Doboz wurde zum Zentrum des Guts, von hier aus wurden auch die Besitztümer in Vésztő und Csorvás verwaltet. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ Dénes Wenckheim den turmartigen, mit Schiefer gedeckten Mansarddach-Bereich im Hof im historistischen Stil errichten. Eine Marmortreppe führt in das Obergeschoss. Von seinem Zimmer mit Balkon hatte man einen schönen Blick auf den Schlosspark. In den Zimmern wurden wunderschöne Kachelöfen aufgestellt, die farblich auf die Wandfarben abgestimmt waren. Für das Esszimmer wurde ein 4 Meter hoher, schneeweißer Kachelofen aus Belgien importiert. Das Obergeschoss war die Residenz der Gräfin und der Kinder. Das Schloss war vornehm und anspruchsvoll eingerichtet. Im Erdgeschoss befand sich der große Speisesaal, der unter anderem für Jagdessen genutzt wurde. Viele berühmte Persönlichkeiten besuchten das Schloss bei Jagdgelegenheiten, darunter auch der Reichsverweser Miklós Horthy. In den 1940er Jahren ließ Graf Lajos Wenckheim das Schloss zu einer echten ländlichen Residenz umgestalten. An den Wänden der Flure hing eine Sammlung von mehreren hundert wunderschönen und wertvollen Reh- und Hirschgeweihen. In adeligen Kreisen war das Jagdschloss von Doboz bekannt. Heute beherbergt das imposante Gebäude 9 Klassenzimmer. 1996 wurde das Gebäude um einen neuen Flügel erweitert, in dem weitere Klassenzimmer eingerichtet wurden. Der alte und neue Gebäudekomplex verfügt über einen modernen Computerraum, einen Förderraum sowie Fachräume mit interaktiven Tafeln, die den Schülern von Doboz zur Verfügung stehen.
5624 Doboz, Kossuth tér 15 -
Katholische Kirche und Krypta der Erhöhung des Heiligen Kreuzes
Hinter dem ehemaligen Schloss, umgeben vom toten Arm der Schwarzen Körös, liegt ein 3,7 Hektar großer Schlosspark, der in den 1880er Jahren von der Familie Wenckheim angelegt wurde. Auf dem höchsten Punkt des Parks befindet sich die im neoromanischen Stil erbaute Kapelle und Krypta des Heiligen Kreuzes, die als „Juwel der Region“ bezeichnet wird. Graf Dénes ließ 1902 nach den Plänen des Wiener Architekten Viktor Siedek die Patronatskirche und die runde Friedhofskapelle, die Krypta, im neoromanischen Stil errichten. Die Kapelle kostete 250.000 Kronen. Die Grundaushebung für die Kirche wurde 1857 von Tagelöhnern aus Doboz innerhalb einer Woche durchgeführt. Die Gebäude wurden am 7. Juni 1902 von Lorenz Schlauch, Bischof von Großwardein, geweiht. Laut zeitgenössischen Berichten empfingen am Gerlaer Brücke hundert Reiter den weihenden Bischof, der bis zum Eingang der Kirche begleitet wurde. Zum festlichen Mittagessen nach der Weihe wurden 800 Essensmarken an die Bauarbeiter verteilt. Das Innere ist reich verziert, in der Kirche sind alle Säulen und Treppen aus Marmor gefertigt. Die bunten Fenster, die drei Altarbilder und die Deckenmalereien, die mit 24-karätigen Goldplatten bedeckten Mosaikbilder, wurden von Tiroler Malern geschaffen. Die Kirche und die dazugehörige Familienkrypta können nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden.
5624 Doboz, Sport utca -
Reformierte Kirche von Doboz
Im Zentrum der Gemeinde Doboz, mitten auf dem Kossuth-Platz, befindet sich die reformierte Kirche mit historischem und ideellem Wert: Sie wurde zwischen 1794 und 1798 unter der Predigerschaft von Sámuel Kállai M. erbaut. Die Kirche ist einschiffig und verfügt über einen Turm vor der Fassade mit halbrundem Abschluss. Der Turmschaft wird von einem Uhrenkranz – mit einer Uhr darin – abgeschlossen. Auf der Turmspitze ist die Jahreszahl 1867 zu sehen, die an die Renovierung erinnert. Auf der Spitze des Helms wurde eine kugelförmige, sternenverzierte und mit einer Fahne geschmückte Zier angebracht. Die Einrichtung wurde im klassizistischen Stil mit Rokoko-Elementen gefertigt. Der Boden ist mit breiten Schiffsplanken bedeckt. Auch die 1912 erbaute Orgel steht unter Denkmalschutz. Eine besondere Eichenholzausstattung verleiht dem Inneren der Kirche eine stimmungsvolle Atmosphäre. In der Kirche befindet sich ein einzigartiges Taufbecken aus Marmor. Die Kirche wurde während des Erdbebens von 1978 beschädigt, und die Restaurierung dauerte sechs Jahre. Das Gebäude wurde mit einer versteckten Stahlbetonkonstruktion verstärkt, die auch die Aufmerksamkeit der UNESCO auf sich zog. Die Reformierte Kirchengemeinde von Doboz organisiert neben Gottesdiensten gelegentlich auch kulturelle Veranstaltungen innerhalb der Kirchenmauern und bereichert so das kulturelle Leben der alten Siedlung.
5624 Doboz, Kossuth tér 1 -
Samsons Burg
Die als Samsons Burg bekannte Erdburg aus der Árpád-Zeit erscheint auf der Karte von András Paulovics aus dem Jahr 1789, wird jedoch in früheren Quellen nicht erwähnt. Einer Volkssage zufolge ist der Name der Burg mit einem Räuberhauptmann namens Samson verbunden. Während der Türkenzeit diente sie als Versteck für einen Räuberhauptmann namens Samson, der den Türken großen Schaden zufügte und viele von ihnen tötete. Unter der Erde gab es einen tiefen Keller, in dem er seine Schätze versteckte. In diesen unterirdischen Keller konnte man jedoch nur durch den hohlen Stamm einer verstümmelten Weide gelangen, die am Ufer der Körös wuchs. Die Archäologin Júlia Kovalovszki, die aus Doboz stammt, bestimmte 1964 bei ihren Ausgrabungen die Ausdehnung der Burg. Samsons Burg besteht aus zwei Teilen, einer inneren und einer äußeren Burg. Júlia Kovalovszki legte in einem ihrer Grabungsschnitte die Überreste eines Torturms frei, der den Durchgang durch den aus gestampfter Erde errichteten Wall ermöglichte. An der Stelle des Torturms wurde 2006 eine verifizierende archäologische Untersuchung unter der Leitung der Archäologen Dr. Mária Béres und András Liska durchgeführt. Bei der Ausgrabung gelang es, einen zuvor unbekannten Teil des von Júlia Kovalovszki dokumentierten Torturms zu entdecken und Daten über die Struktur des Walls zu sammeln. Die Bewohner der damaligen Dörfer, insbesondere in der frühen Árpád-Zeit, könnten Samsons Burg, die in einer geschützten Ecke der Körös errichtet wurde, als gelegentlichen Zufluchtsort genutzt haben.
5624 Doboz, Szanazug -
Skulptur des Flöte spielenden Hirten
Im Zentrum der Gemeinde erwartet die Besucher ein angenehmer kleiner Park. In dessen Mitte steht die öffentliche Skulptur „Flöte spielender Hirte“, die im Jahr 2000, dem Millenniumjahr, zu Ehren des Millenniums von der Gemeindeverwaltung Doboz errichtet wurde. Sie verweist auf die Lebensweise der Bewohner dieser alten Siedlung. Diese Skulptur aus Bronze und Kalkstein, gestaltet im volkstümlichen Architekturstil, war das bis dahin größte Werk des Bildhauers Attila Mészáros. Der Ausgangspunkt für die Gestaltung war die Verbindung zwischen Doboz und dem Wasser, die sowohl das Leben der hier lebenden Menschen als auch die Geschichte der Gemeinde prägte. Früher wurde Doboz vom Fluss Fekete-Körös fast wie eine Insel umschlossen. Darauf verweist das kieselförmige Fundament aus Kalkstein aus Süttő. Der Flöte spielende Hirte erinnert an die Vergangenheit der Gemeinde als Zentrum der Viehzucht.
5624 Doboz, Kossuth tér -
Széchy Tamás Gedenkhaus, Heimatkundliche Sammlung und Kreativhaus
Das Széchy Tamás Gedenkhaus, die Heimatkundliche Sammlung und das Kreativhaus sind ein bedeutender kultureller und traditionsbewahrender Ort unserer Gemeinde. Dieses Haus bewahrt die Erinnerung an Tamás Széchy, einen der erfolgreichsten ungarischen Schwimmtrainer aller Zeiten und den ersten Ehrenbürger von Doboz. In diesem Haus verbrachte er seine Kindheit, seine Mutter leitete das Postamt. Bis 2008 diente dieses Gebäude den Menschen als Postamt. Dank eines Förderprojekts wurde es später renoviert und leicht umgebaut, wodurch es sein heutiges Erscheinungsbild erhielt. Im Jahr 2012 wurde es erneut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In diesem Haus fanden die persönlichen Gegenstände des „Schwimmpapstes“ Platz in einer Dauerausstellung, und auch die heimatkundliche Sammlung wurde hier untergebracht. Diese Sammlung umfasst nicht nur von der Bevölkerung gespendete Gegenstände, sondern würdigt auch die Arbeit der Mitglieder des Dobozi Volkskunstvereins. Die neueste Ausstellung zur Postgeschichte wurde 2024 eröffnet. Dieses Haus ist Gastgeber für alle handwerklichen Workshops, Camps und Veranstaltungen, die die alten Traditionen lebendig halten und sie treu an die kommenden Generationen weitergeben. Das Hauptziel ist es, den Respekt für lokale Traditionen und Werte „von Generation zu Generation“ weiterzugeben. Ein lebendiges Haus, ein Veranstaltungsort mit eigenem Kräutergarten. Das Gedenkhaus kann nach vorheriger Absprache besichtigt werden.
5624 Doboz, Nagy utca 20 -
Von Miklós Ybl entworfenes Getreidespeichergebäude
Das Getreidespeichergebäude ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk aus dem Jahr 1863. Es ist ein herausragendes industrie- und architekturgeschichtliches Denkmal der Gemeinde, das nach den Plänen von Miklós Ybl für das ehemalige Wenckheim-Anwesen errichtet wurde. Dieser Speicherbau ist ein wahrer Vorläufer moderner architektonischer Bestrebungen. Das Gebäude hat einen T-förmigen Grundriss, ist dreistöckig, ein geschlossener Baukörper mit einfachen, gotisierenden Fensteröffnungen. Zwischen den Fenstern befinden sich von unten nach oben verlaufende Lisenen, über dem zweiten Stock ein Gesims, und die Öffnungen des dritten Stocks krönen das Gebäude wie Perlen, das mit einem flachen Satteldach versehen ist. Der Baukörper ist durch eine einzige Rundbogenöffnung bis zum zweiten Stock mit dem daneben stehenden Trockenturm verbunden. Diese diente als überdachte Durchfahrt für Transportwagen. Der größere rechteckige Teil des Gebäudes war auf drei Ebenen zur Getreidelagerung geeignet und diente als Speicher. An diesen Gebäudeflügel schließt sich rechtwinklig der Siloteil an, der ebenfalls dreistöckig ist. In der Mitte befindet sich ein halbkreisförmiges Gewölbe, und auf der rechten Seite war der Trockensilo untergebracht. 1985 wurde das durch einen Sturm schwer beschädigte Dach wiederhergestellt, weitere Arbeiten wurden jedoch nicht durchgeführt. Bis 1944 wurde der Speicher vom Gutshof und später von der Landwirtschaftlichen Genossenschaft genutzt, danach von der Getreidehandels- und Mühlenindustriegesellschaft des Komitats Békés. 1962 kaufte die Petőfi Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft in Doboz das Gebäude. Die Leitung der Genossenschaft plante angesichts des raschen Verfallszustands die Renovierung des Gebäudes, konnte jedoch die notwendigen finanziellen Mittel nicht aufbringen. Trotz seines stark verfallenen Zustands zählt der Speicher heute noch als agrarhistorisches Denkmal. Derzeit befindet er sich in Privatbesitz.
5624 Doboz, Magtár sor -
Wenckheim Schlosspark
Hinter dem ehemaligen Schloss, umgeben vom Arm der Alten Schwarzen Körös, erstreckt sich ein 3,7 Hektar großer Schlosspark, der in den 1880er Jahren von den Wenckheims im englischen Stil angelegt wurde. Charakteristische Bäume sind Stieleichen, Platanen, Linden, Rosskastanien, Ginkgos und Gruppen von Kiefern. Der Park steht seit 1979 unter Naturschutz, und die Leitung der Großgemeinde Doboz betrachtet die Rehabilitation dieses Parks als vorrangige Aufgabe. Im Park gibt es wunderschöne, mehrere hundert Jahre alte Bäume zu sehen. Im lichtdurchfluteten englischen Park befinden sich auch das Familienmausoleum und die Kapelle (1896-1902). Die Rehabilitation des Parks fand 2006 statt, mit dem Ziel, den ursprünglichen Zustand durch das Pflanzen neuer Pflanzen, die Gestaltung von Beeten und das Ersetzen abgestorbener Bäume wiederherzustellen. Der gepflegte und eindrucksvolle Park ist ein beliebter Ort der Gemeinde, wo Jung und Alt gleichermaßen gerne unter den jahrhundertealten Bäumen spazieren und ihre Freizeit verbringen. Wir laden auch unsere Gäste herzlich ein, diese wunderbare natürliche Umgebung zu besuchen, deren Klima durch den Arm der Alten Schwarzen Körös einzigartig geprägt ist. Vier Brücken führen in den Park, wodurch dieses Naturwunder im Zentrum der Gemeinde besser zugänglich wird. Im westlichen Teil des Parks befindet sich ein Skulpturenpark, der an die Erinnerung an frühere ungarische Könige erinnert. Beim Rundgang durch den Park und mit ein wenig Fantasie kann man sich den Alltag des ehemaligen Wenckheim-Gutes vorstellen, denn das ehemalige Schloss, das von Miklós Ybl entworfene Getreidespeichergebäude sowie die Kapelle und Krypta auf dem höchsten Punkt des Parks liegen fast „einen Steinwurf“ voneinander entfernt. Wenn Sie in Doboz sind, sollten Sie dieses Programm nicht verpassen!
5624 Doboz, Sport utca