

Seen, Felsen, Geister – 6 Naturwunder in Siebenbürgen, die du sehen musst, bevor du stirbst
Der Kreis Harghita liegt im Herzen der Ostkarpaten und ist mit seinen dichten Nadelwäldern, vulkanischen Bergen und märchenhaften Seen eine der abwechslungsreichsten Naturlandschaften Siebenbürgens. Das Gebiet ist reich an Millionen Jahre alten geologischen Formationen, Kraterseen, die von Vulkanen zeugen, Salzkarstformationen und Kalksteinschluchten. Diese geologische Vielfalt bietet einzigartige Möglichkeiten für Naturwanderungen und bewusste, wertorientierte Entdeckungen. Wer den Kreis Harghita besucht, findet nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern erhält auch Einblicke in die Vergangenheit, die aus den Tiefen der Erde geformt wurde – und wer diese Schätze auf umweltbewusste Weise erkundet, trägt selbst zur Erhaltung der Region bei. Wir stellen Ihnen nun sechs besondere Orte vor, die zu den Naturschätzen des Kreises Harghita gehören.
Madarasi Hargita – der heilige Berg der Szekler
Der höchste Gipfel des Hargita-Gebirges (1801 m), der oft als „heiliger Berg der Szekler“ bezeichnet wird. Im Winter ein Skiparadies, im Sommer ein beliebtes Ziel für Wanderer, Pilger und Naturfotografen. Vom Gipfel aus bietet sich ein Rundblick auf die wichtigsten Ketten der Ostkarpaten.
Auf dem Gipfel stehen ein Kreuz und ein Gedenkstein, wo oft feierliche Veranstaltungen und nationale Pilgerfahrten stattfinden. Die Umgebung mit ihrem vulkanischen Boden, der durch Thermalquellen entstanden ist, ist ein hervorragendes Pilzgebiet, und auch die nahegelegenen Mineralquellen sind charakteristisch. Die Madarasi Hargita ist eine Landschaft, die eine einzigartige Einheit von kulturellen und natürlichen Werten bildet.

Korondi Schneckenhügel – Aragonit-Lagerstätte und Fossilien im Salzland
Der Korondi Schneckenhügel ist ein 8 Hektar großes geologisches Reservat am nördlichen Ausgang von Korond (Rumänien) auf etwa 643 Metern Höhe. Hier befindet sich die größte Aragonit-Lagerstätte Rumäniens, ein karbonatisches Halbedelgestein mit metallischem Glanz. Das Gebiet steht seit 1980 unter nationalem Schutz.
Der Lehrpfad ist gut ausgebaut: Schutzgeländer, Bänke und Informationstafeln helfen den Besuchern, sich inmitten der beeindruckenden geologischen Phänomene zurechtzufinden. Hier können nicht nur Aragonit- und Calcitablagerungen, sondern auch in Calcit „eingefrorene“ Fossilien als besondere Attraktion beobachtet werden.
(Foto: Visit Harghita FB-Seite)

Roter See – der See der Legenden
Der Rote See (Lacu Roșu) liegt am Fuße der Bicaz-Klamm, und seine Besonderheit sind die aus dem überfluteten Wald herausragenden Baumstämme. Er entstand 1838 durch einen plötzlichen Erdrutsch. Die rötliche Farbe des Wassers stammt von den Sedimenten, die der Regen vom Roten Stein (Veres-kő) abträgt.
Die Entstehung des Sees ist von einer tragischen und mystischen Volkslegende umwoben. Der Legende nach wurde ein junges Mädchen namens Eszter von einem tyrannischen Räuberhauptmann entführt. Das Mädchen betete zu Gott um Befreiung, woraufhin die Himmelsmächte zürnten: Ein gewaltiger Sturm brach los, und die einstürzenden Berge begruben auch den Entführer. An seiner Stelle entstand der See. Die herausragenden Baumstämme sind Zeugen des zerstörten Waldes und der Vergangenheit.

Bicaz-Klamm – das wilde Herz der Karpaten
Die vom Bicaz-Bach geformte Schlucht ist eines der bekanntesten Naturwunder Siebenbürgens. Sie zeichnet sich durch 200–300 m hohe Felswände und kurvige Pfade aus. Die Bicaz-Klamm ist nicht nur eine Natursehenswürdigkeit, sondern auch ein beliebter Übungsplatz für Alpinisten.
Die Schlucht bildet einen Durchgang zwischen Moldau und Siebenbürgen und war stets ein Vermittler von Handels- und Kulturbeziehungen. Die Umgebung des sie umgebenden Nagyhagymás-Gebirges ist reich an endemischer Flora und Fauna und steht unter dem Schutz des UNESCO-Biosphärenreservats.

Sankt Anna-See – das Geschenk der Vulkane
Der im Krater des Csomád entstandene See ist der einzige intakte vulkanische See Mitteleuropas. Sein spiegelglattes Wasser wird von einem Kiefernwald umgeben, und an seinen Ufern verlaufen Wanderwege. In unmittelbarer Nähe liegt das Mohos-Moor mit seiner besonderen Torfmoor-Vegetation, ein echtes Biosphärenreservat.
Mit dem Sankt Anna-See ist auch eine Szekler-Legende verbunden. Ein grausamer Gutsherr wollte ein junges Mädchen namens Anna zur Heirat zwingen. Das Mädchen betete um Rettung, und der Legende nach erhörten die Himmelsmächte ihr Flehen: Der Berg spaltete sich, verschlang den Tyrannen, und an seiner Stelle entstand ein kristallklarer See. Zwischen den alten Kiefern stehend, kann man im Spiegel des Sees noch heute den Geist dieser Geschichte entdecken.

Einsamer Stein – Felsriese über den Kiefernwäldern
Eines der bekanntesten Wahrzeichen des Hagymás-Gebirges. Der Einsame Stein (Piatra Singuratică) ist ein 1608 m hoher, alleinstehender Dolomitblock, dessen markante Form schon von weitem erkennbar ist. Er ist sowohl von der Bicaz-Klamm als auch vom Nagyhagymás aus erreichbar.
Seinen Namen verdankt er seiner einsamen, wie ein Wächter über die Landschaft ragenden Position. Natürlich ist auch dieser Ort von einer Legende umgeben: Einer Überlieferung zufolge stand hier in alten Zeiten ein Szekler-Krieger Wache, der auf seine in der Schlacht gefallenen Kameraden wartete, die jedoch nie zurückkehrten. Die Götter verwandelten ihn in einen Felsen, damit er als ewiges Mahnmal dort stehen bleibt. Die nahegelegene Berghütte ist ein ausgezeichneter Rastplatz für Wanderer.

Abschließende Gedanken
Diese sechs Naturwunder sind nicht nur visuelle Erlebnisse, sondern auch eine Reise in die geologische, kulturelle und spirituelle Tiefe Siebenbürgens. Ob es um die Kraft der Natur (Roter See, Bicaz-Klamm), vulkanische Energien (Sankt Anna-See) oder erhebende Panoramen (Madarasi Hargita, Einsamer Stein) geht – diese Orte ziehen den Menschen immer wieder in ihren Bann.
Reisen wir verantwortungsvoll – Der Kreis Harghita birgt besonders empfindliche Naturschätze. Daher ermutigen wir alle Besucher, die Wege zu schonen, den Lebensraum der Einheimischen zu respektieren und nur Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.

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